Allgemein
28.11.2022
Die digitale Bildgebung bietet Ärzten große Vorteile im Bedienkomfort und im Workflow: Die Aufnahmen sind schnell verfügbar, bequem auf einem Bildschirm zu befunden und – wenn erforderlich – in Vergrößerung, Kontrast und Helligkeit nachträglich zu bearbeiten. Zu Zeiten rein analoger Panoramaröntgen-Systeme waren kaum Unterschiede zwischen verschiedenen Geräten und bei der Bildqualität zu erkennen. Gerade bei letzterer führte vor allem die Nassfilmentwicklung zu großen Schwankungen. Heute gibt es sehr große Unterschiede, da Geräte verschiedenster Technikgenerationen als digitale Großröntgensysteme angeboten werden.
Vor einer Anschaffung sollten also die richtigen Fragen gestellt und beantwortet sein, um das passende Gerät für die Praxis zu finden.
Zunächst ist zu klären, ob etwaige Spezialaufnahmeverfahren oder -Programme benötigt werden oder zukünftig nachrüstbar sein sollen. Dazu gehören zum Beispiel 3D-Röntgen, Fernröntgen oder auch spezielle Kiefergelenksaufnahmen. Solche Anforderungen schränken die Geräteauswahl bereits massiv ein und haben große Auswirkungen auf die Raumplanung.
Wenn der Praxis hauptsächlich die Standard-Panoramaübersichtsaufnahme wichtig ist, sind gute OPGs bereits zu einem Preis von 18.000 bis 21.000 Euro netto erhältlich.
Zwei typische Vertreter dieser Geräteklasse sind das Carestream CS 8100 und das NewTom Go. Beide Geräte sind bereits mit der modernen Tomographietechnik ausgestattet, die große Hersteller in dieser Geräteklasse vermissen lassen. Ebenfalls verfügen beide über eine leistungsfähige Röntgenröhre mit über 85 KV und bis zu 15 mA. Dies ist vor allem wichtig bei der Durchleuchtung von kräftigeren Kiefern, bei denen Geräte mit deutlich weniger Leistung nur schwache Resultate erzielen.
Die Unterschiede beginnen beim Geräteaufbau. Im Carestream CS 8100 steht der Patient mit dem Rücken zur Gerätesäule und wird mittels einer Einrichtschablone ohne Lichtvisiere Face-to-Face positioniert. Für den Patienten ist dies sehr angenehm, bedeutet aber eventuell für die Mitarbeiter eine Umstellung ihrer bisherigen Arbeitsweise. Bei dem NewTom Go steht der Patient klassisch mit dem Gesicht zur Gerätesäule und wird über einen Spiegel mit drei Laserlichtvisieren positioniert.
Beide Gerätetypen sind sehr kompakt. Deshalb passen sie auch in kleinste Röntgenräume, die gegebenenfalls ursprünglich nicht für größere Digitalsysteme geplant waren.
Die Aufnahmen beider OPGs sind sehr detailliert und kontrastreich. Das NewTom Go bietet aber mit seiner Höhe von 15 Zentimetern und dem einfachen Scrollen durch die fünf Aufnahmeschichten ein Plus bei der Diagnose. Diese Unterschiede machen sich dann auch im Preis bemerkbar: Für das NewTom Go müssen rund 3.000 Euro mehr investiert werden.
Geräte aus dem Highend-Bereich der 2D-Bildgebung fangen preislich bei circa 25.000 Euro an. In dieser Klasse gibt es drei Gerätealternativen: Pax I HD + Ultra von der Firma Orangedental, Vista Pano S von Dürr-Dental und das neue Orthophos SL der Firma Dentsply Sirona. Grundsätzlich unterscheiden sich diese Systeme zu den vorher genannten durch eine bessere Bildqualität, eine größere Programmauswahl und eine deutlich modernere und komfortablere Röntgensoftware.
Mit dem Orthophos SL hat die Firma Sirona den Cadmiumtellurid-Direktbelichtungssensor gebändigt und die DCS-Technologie (Direct Conversion Sensor) eingeführt. Diese erzeugt aus den Röntgenstrahlen unmittelbar elektrische Signale und geht dabei nicht, wie bisher üblich, den Zwischenschritt über eine Umwandlung in Licht. Dadurch gehen weniger Informationen verloren, und die Ausbeute an Bilddaten ist bezogen auf die applizierte Dosis signifikant besser.
Das Grundgerüst des Orthophos SL basiert auf der seit langem bewährten Orthophos XG-Serie. Bei der Raumplanung ist also zu berücksichtigen, dass der Patient klassisch mit Blick zur Gerätesäule positioniert wird und das Gerät ein entsprechendes Volumen hat.
Absolut top ist das Gerät bei den möglichen Aufrüstoptionen: sowohl Fernröntgen als auch 3D-Röntgen (DVT) bis zu einem FOV 11X10 cm sind nachträglich möglich. Daher liegt das Gerät in der obersten Preisklasse mit aktuell knapp 30.000 Euro.
Der Vista Pano S und das Pax I HD+ Ultra brauchen sich allerdings in Sachen Qualität der Panoramaröntgenbilder nicht hinter dem Orthophos SL zu verstecken. Beide arbeiten mit der von der Firma Vatech 2009 eingeführten und seitdem perfektionierten Tomographietechnik.
Die Bildqualität dieser Systeme ist seit Jahren Benchmark im Dentalröntgen und bietet Highend-Auflösung schon zu einem Preis von 25.000 Euro. Das Bedienkonzept ist bei beiden Systemen gleich: Der Patient steht seitlich zur Gerätesäule und wird Face-to-Face über Lichtvisiere positioniert. Das Vista Pano S verfügt zusätzlich über ein Bedienpanel, an dem die verschiedenen Programmoptionen direkt am Gerät ausgewählt werden können. Beide Geräte sind auch mit Fernröntgen erhältlich. Allerdings muss diese Option direkt mitgekauft werden, nachrüsten ist nicht möglich. Als kostengünstigeren Einstieg in den Highend-Bereich bietet Orangedental mit dem Pax I HD+ zudem eine etwas abgespeckte Variante an.
Am besten, Sie bilden sich selbst eine Meinung und schauen sich alle Geräte live bei van der ven in der Ausstellung an. Für alle Fragen, was genau zu Ihrer Praxis und Ihren Anforderungen am besten passt, wenden Sie sich einfach an unsere Fachberater.
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